Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie und zu SARS-CoV-2, in Teilen als „Corona-Mythen“ oder „Corona-Lügen“ bezeichnet, werden seit dem Ausbruch der Krankheit COVID-19 verbreitet. Sie umfassen Falschmeldungen, Fake News, pseudowissenschaftliche Gesundheitstipps, Desinformation und Verschwörungstheorien zu allen Aspekten der Krankheit. Die angesichts einer neuen, bisher unbekannten Viruserkrankung relative wissenschaftliche Unkenntnis begünstigt die Verbreitung von Falschinformationen.
Ihre Verbreiter berufen sich zum Teil auch auf wissenschaftliche Minderheitenmeinungen. Bisweilen wurden die Falschinformationen aus politischen Motiven verbreitet. Die Herkunft des Virus und sich darauf beziehende Verschwörungstheorien stehen dabei insbesondere bei Antisemiten und Rechtsextremisten, aber auch bei einigen Staatsregierungen und deren Staatsmedien im Mittelpunkt. Teilweise entstammen sie Personenkreisen, die bereits vor der Pandemie der Medizin oder Wissenschaft ablehnend gegenüberstanden, wie Impfgegner oder Esoteriker. Ein kleiner Teil der Ärzte hat Corona verharmlost; einige haben vorsätzlich ungerechtfertigte Maskenatteste ausgestellt.[1] Gezielt gestreut wurden Falschinformationen auch von der russischen Auslandspropaganda mit dem Ziel der Destabilisierung westlicher demokratischer Gesellschaften.[2] Die Propaganda bediente sich dabei der Auslandsprogramme russischer Staatsmedien, Internet-Trolle sowie pro-putinscher Persönlichkeiten wie Hannes Hofbauer, Andrea Komlosy und Rainer Rupp.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Regierungen, politische Instanzen, nationale medizinische Institutionen, seriöse Medien, Netzwerkbetreiber, gemeinnützige Vereine und Ärzte treten solchen Falschinformationen mit Aufklärung und Faktenchecks entgegen, unter anderem weil Falschinformationen potentiell lebensgefährliche Folgen haben können. Zum Teil werden auch Strafverfolgungsbehörden aktiv.
Geäußerte Hypothesen werden erst nach erfolgter Falsifizierung zu einer Falschinformation. Falschinformationen sollen nicht mit kritischem Diskurs aufgrund fehlender Konsensbildung (normaler wissenschaftlicher Dissens) und mangelnder Einigkeit in der Wissenschaft verwechselt werden.